David Langhard ist kein Freund grosser Worte. Eigentlich kann er sehr gut reden, auf der Bühne war er bisweilen sogar so witzig, dass er als Standup Comedian missverstanden wurde. Doch David ist kein Schulterklopftyp, der im Rampenlicht über seine eigenen Witze lacht. Sein Kommunikationsmittel ist die Musik. Schon als Teenager füllte er Tape um Tape mit Eigenkompositionen, inspiriert von Idolen wie Eddie Cochran, welche die Jugend der 1950er in Ekstase versetzt hatten. David selber wurde erst 1976 geboren. Die Begeisterung für die Musik der 1950er bis -70er Jahre hat er von seinen beiden älteren Brüdern Hasu und Simon mitbekommen, die beide schon früh auf Rockabilly schworen. Zuerst auf den poppigen Abklatsch von Shakin’ Stevens, bald auf die Originale. Die älteren Brüder gründeten das Punkabilly-Trio The Peacocks, David tüftelte derweil im Elternhaus in Oberstammheim an seinen Home Recordings und zeichnete Comics.
Es gab da noch eine Faszination für den Radrennsport, die sich David bis heute behalten hat. Doch die Träume von einer Profikarriere in diesem Fach zerschlugen sich rasch. Denn mittlerweile spielte der Radler in Bands wie Zim und Les Congélateurs. Samstags erschien er mit Augenringen zum Rennen. «Ich konnte mir nicht vorstellen, dass man nicht Musik macht», sagt er heute. «Meine Eltern hatten keine Vorbehalte. Macht einfach, sagten sie zu uns.» Und die Langhard-Brüder machten – und machen alle drei bis heute. David begann bald unter dem Bühnennamen Admiral James T. im Alleingang Tonträger um Tonträger zu bespielen. Er spielte Klavier, Drums, Bass, Gitarre und was sonst noch herumstand, er sang und tüftelte mit technischen Geräten. Zuerst war es eine Karaokeanlage, dann ein Vier-, bald ein Achtspurgerät, schliesslich das eigene Dala Studio, zuerst in Oberstammheim, seit vielen Jahren in Winterthur. Früh gründete David auch sein eigenes Label Dala Produkte. Dort und auf anderen Labels sind mittlerweile gegen 50 Tonträger mit seinen Songs und Beiträgen erschienen: Kassetten, Vinyl und CDs wechseln sich im Freestyle-Rhythmus und ohne ersichtlichen Plan ab.
David Langhards Musik ist im analogen Zeitalter verwurzelt. Sie referenziert immer wieder auf die 1950er bis 1970er-Jahre, als das Fundament der heutigen Popmusik gelegt wurde. Am Anfang hatten einige der Admiral James T. Veröffentlichungen noch etwas Epigonenhaftes. Doch David kniete sich rein und strampelte sich frei. Er sog lediglich den Geist der Pionierjahre auf und emanzipierte sich produktionstechnisch von den Originalen. Neben gitarrenlastiger Musik begann er unter dem Namen Neutral Zone schon früh mit elektronischer Musik zu experimentieren, ohne dabei den Pfad der analogen Soundkultur zu verlassen. Desweitern betrieb er Nebenprojekte, spielte in Bands und arbeitete als Tonmeister und Produzent.
Die Admiral James T. Platten wurden immer besser. 2014 schickte er sein Alter Ego in Pension, nachdem er eben sein bisher überzeugendstes Album unter diesem Namen eingespielt hatte. Heute ist David Mitglied der Band Howlong Wolf, hat mit Neutral Zone ein Bandalbum eingespielt und produziert in seinem Studio nach wie vor auch für andere Bands. 2017 wurde er von der Stadt Winterthur mit dem Kulturpreis ausgezeichnet. Er schliesst nicht aus, dereinst auch wieder solo als Admiral James T. in Erscheinung zu treten.
Die folgende Diskografie ist (fast) komplett. Remixes, Produktionen für Dritte, sowie Gastbeiträge und Kollaborationen, wo David nicht den «Lead» hatte, sind nicht berücksichtigt.
Dank an Esther und Bruno Langhard, Bambel Paganini, Christa Helbling und die Admiralität.
David Langhard was born in 1976 and made music since childhood. He was inspired by his two elder brothers Hasu and Simon, who were big rockabilly fans and soon started their own punkabilly trio The Peacocks, that is still touring the world. Meanwhile, young David began to experiment with home recordings: First on 4, then on 8 tracks, and soon he started his own Dala Studios, which he still runs today.
David’s music is rooted in the Rock’n’Roll, Pop, Folk, Surf and Soul sound of the Fifities and Sixties, a period, that David still considers to be the most influential in Pop history. While in his beginnings he was still fixed to his idols like Eddie Cochran, he soon began to emancipate himself from them and developed his own personal style. Besides this guitarbased pop music he began to experiment with analogue electronic music, inspired by pioneers like Kraftwerk or Jean-Michel Jarre. These productions were released under the name of Neutral Zone.
Since 1996, David has released dozens of selfproduced recordings, on cassette, vinyl and CD. Most of them were published by his own label “Dala Produkte” and under his alter ego “Admiral James T.” But there were also bands and sideprojects.
After he released his masterpiece as Admiral James T. in 2013, he dropped the name and began to perform under his real name David Langhard. Nowadays, David is mostly a band musician (or band leader) and very active with his bands Howlong Wolf and Neutral Zone – both on stage and in the studio. There might also be a return of Admiral James T., but who knows, what the future brings. In 2017, David was granted the “Culture award” of his hometown Winterthur.
The following discography features all of David’s own releases, but is far from complete. Collaborations, productions for others etc. are not included, as long as David had not the lead in these productions and released them under his own name.