Nach einem gemeinsamen Abstecher zu Bob Dylan, der 1978 auf dem Zeppelinfeld in Nürnberg eines seiner damals noch raren Europakonzert gab, radelten Sam und sein Freund und Nachbar Andi Hoffmann auf ihren handbemalten Velos auf einer einwöchigen Tour zurück in die Schweiz. Bei einem Zwischenstopp in Aarau besichtigte Sam sein erstes Schlagzeug, ein alles andere als taufrisches Exemplar für 100 Franken. Wieder zuhause in Ittigen bei Bern begannen Sam und Andi, damals beide sweet 16, mit „Jam Sessions“ im Keller. Andi spielte Bass, Sam lieferte ein paar höchst rudimentäre Beats. Learning by doing, war das Motto.
Schon ein knappes Jahr später gab es erste Liveerfahrungen im Gymnasium Bern-Neufeld, das Sam und Andi besuchten. Sam machte zuvor seine allerersten musikalischen Gehversuche mit einer Dixieland Jazz Band, deren Namen längst vergessen ist. Für das „Gymer Fest“ 1979 wurde dann eine rockige Band gegründet, die sich zuvor bei Sessions im schuleigenen Luftschutz-Übungskeller getroffen hatte. Gymer Jam hiess die lose Formation, die mit Manuel „Mänu“ Häfliger an der Gitarre und Marco „Maria“ Kläy an den Keyboards über zwei leicht überqualifizierte Solisten verfügte. Manchmal stiess auch der Sänger Adriano Robbi zur Band.
Das Debutkonzert verlief vielversprechend, schliesslich spielte man vor einem wohlwollenden Publikum aus Mitschülerinnen und Mitschülern. Das folgte der Band auch an die nächsten Gigs in den „angesagten“ Clubs der Agglo Bern, etwa dem Bolliger Club Klink (wo Sam seine halbe Pubertät verbrachte) und im Burehuus Boll. Nach dem Weggang von Kläy wurde dieser gleich von zwei PianistInnen ersetzt: Baba Hofer und Thierry Horber griffen nun in die Tasten. Musikalisch versuchten sich Gymer Jam an allen Stilen vom Funk Blues bis zum Southern Rock, neben Eigenkompositionen coverte man „Sweet Home Alabama“ von Lynyrd Skynyrd, Chuck Berrys „Carol“ und „The Harder They Come“ von Jimmy Cliff. Häfliger brillierte in ausufernden Soli zu „All Along The Watchtower“, Sam gab den Bluesbub zu Muddy Waters’ „Mannish Boy“. Man spielte ein zweites Mal an einem Gymerfest, gastierte an kleinen Openairs und Clubs.
Mit dem Ende der Schulzeit begannen Gymer Jam zu zerfleddern. Häfliger zog es mehr zu jazzig/funkigen Bands, Andi spielte bei einer Rhythm and Blues Combo. Im Frühjahr 1981 hatte es sich ausgejammt. Marco Maria spielte später u.a. bei Andreas Flückiger und die Alpinisten und zog bald nach Berlin, wo er als Musiker und Komponist arbeitet.